Erlebnis Waldfriedhof
Anläßlich des „Tag des Friedhofs“ lädt der SDS zum „Tag der Ruhe“ am 15. September auf den
Waldfriedhof ein. Die Veranstaltung bietet interessante Führungen, Kunst, Wissenswertes und gibt Informationen zu den Grab- und Bestattungsarten.
Der Waldfriedhof ist mit seinen 31 Hektar der größte Friedhof der Landeshauptstadt. Mitten in einem Waldstück gelegen ist er ein Ort des Abschieds, der Trauer und der Erinnerung an liebe Menschen. Am Tag der Ruhe öffnet sich das weitläufige Gelände allen Menschen, die sich für Friedhofskultur und Geschichte interessieren oder sich auch mit der Endlichkeit des eigenen Lebens beschäftigen möchten.
„Aus diesem Grund laden wir die Besucherinnen und Besucher herzlich zu unserem Rundgang über den Friedhof ein, um an verschiedenen Stellen die einzelnen Grab- und Bestattungsarten kennenzulernen“, sagt Nonno Schacht, Bereichsleiter Öffentliches Grün/Friedhöfe. Der Tag der Ruhe
bietet neben vielen Informationen auch die Möglichkeit, hinter die Kulissen der Trauerhalle zu schauen und etwas mehr über die sensible Arbeit der hier Beschäftigten zu erfahren. Sachgebietsleiter Peter Klein führt die Gäste durch die Trauerhallenräume, den neuen Servicebereich und steht für Fragen zur Verfügung.
Neben den Erwachsenen sind auch die Kinder am Tag der Ruhe wieder herzlich willkommen. Mit Berthild Horn können die Kleinen über den Friedhof spazieren. Sie beantwortet Fragen wie „Was passiert, wenn ich tot bin und wo komme ich dann hin?“. Kinder und Jugendliche waren im Vorfeld zudem aufgerufen, ihre Eindrücke vom Friedhof im Bild festzuhalten. „Mit dem Motto ,Lebensraum Friedhof‘ wollen wir erfahren, wie junge Menschen den Waldfriedhof erleben“, sagt Ilka Wilczek, Werkleiterin des SDS und freut sich auf die besten Schnappschüsse, die am Tag der Ruhe in einer Ausstellung gezeigt und um 11.15 Uhr durch Stadtpräsident Sebastian Ehlers prämiert werden. Sehenswertes bieten auch die digitale Fotoausstellung Waldfriedhof sowie die Informationsstände von Steinmetzen und Floristen. Außerdem präsentieren sich der Förderverein Alter Friedhof e.V., der Bestatterverband und das Schweriner Krematorium. Dieses kann auf einer Führung ebenfalls besichtigt werden. Künstlerisch wird der Tag von jungen Musizierenden des Konservatoriums umrahmt. Für den Gaumenschmaus der Gäste werden Kaffee und frisch gebackener Kuchen angeboten.
Geschichte des Friedhofes erfahren
Der Tag der Ruhe lädt die Gäste zum Kennlernen des Waldfriedhofs, der Trauerräumlichkeiten und der dort möglichen Bestattungsarten ein. Das Event bietet immer auch die Möglichkeit, mehr über die Geschichte des Friedhofs zu erfahren. Einer der Experten dafür ist Dr. Jakob Schwichtenberg (Foto, o. 3.v.l.) von den Stadtgeschichtlichen Sammlungen. Er hat über das Thema Adel in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR promoviert und weiß jede Menge über die auf dem Waldfriedhof ruhenden Persönlichkeiten zu erzählen. Zur Geschichte der Bestattungen spricht der Historiker Christoph Wunnicke und über die Rückkehr des „Großen Schreitenden“ – der Bronzeplastik an der Trauerhalle – berichten Dr. Sarah Schönewald und Dr. Jakob Schwichtenberg.
Einladung zum hörbaren Spaziergang
Die Schweriner Friedhöfe lassen sich nicht nur mit dem Auge entdecken, sondern
können auch „erhört“ werden. Seit einiger Zeit gibt es 27 Hörstücke zum Alten Friedhof, die bei einem Rundgang über das 28 Hektar große Gelände an den entsprechenden Stellen per QR-Code scannbar sind. Am Tag der Ruhe sind sie im Raum der Stille (Foto) auf dem Waldfriedhof zu hören. Der Hörrundgang beginnt mit der allgemeinen Geschichte der Anlage und führt durch das Leben und Wirken von bekannten Persönlichkeiten, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben. So erfahren Interessierte etwas über den Hofkompositeur Friedrich Wilhelm Kücken, den Architekten Hermann Willebrand oder den Archäologen Robert Beltz. Über die neue kostenlose hauspost-App sind die Beiträge jederzeit online abrufbar.